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        Die Eule  -  Elisabeth Kulmann

Ich weiß, o Eule, weshalb die Menschen dich so hassen.
Sie nennen dich die Feindin des Tagelichts, der Sonne.
Ich hörte nie dich singen.
Vielleicht ist dein Gesang nicht so lieblich wie die Stimme
von hundert andern Vögeln?
Doch glaub' ich, daß die Menschen aus Haß - 
Geheul ihn nennen.
Sie sind dir gram, weil du dir die Einsamkeit erwähltest.
Und noch viel mehr die Nächte mit ihrem Mond' und ihrem
zahllosen Sternenheere.
Du liebest als die Sonne,die dich mit ihren Strahlen
verblendet.
Doch ich denke nicht schlecht von dir deswegen.
Auch ich zieh' dem Geräusche,die Einsamkeit
und Mondschein und Sternenglanz der Sonne oft vor.
Sie haben eine zum Herzen geh'nde Sprache,
die dem lärmvollen Tag fehlt.
Du wohnest in den Trümmern zerfallener Gebäude.
Bist du nicht, liebe Eule,vielleicht der Burggeist,
welcher gern an den Stellen weilet,
die lebend er bewohnte,wo er so manche Freude
und manches Leiden fühlte?
Die beide ihm die Trümmer des frühern Aufenthaltes
noch teurer machen?
Alle Erinnerungen früh'rer bewegungsvoller Tage
umstehen dich.
Ja, Eule,so wird es sein:
Denn etwas ganz Eigenes, ja etwas
geheimnißvolles liegt in deinem  zu hellen
und gar zu scharfen Blick.
                        

 Ode an Hedwig  
                               
Geflügelter Bote 
Gefiedertes Etwas                             

Du rotbraune Treue
Findest stets Dein Ziel

In guten und schlechten Zeiten
Umrundest die Welt für mich

Stürbest eher, als Verrat zu üben
Du, mein treuer Gefährte

Lass Dich auf meiner Schulter nieder.
Du hast Dir Deine Tagesruh verdient.                                   

 Die Weisheit der Eule

"Heilige Eule, bringe mir Weisheit,
hilf mir besorgen, ordnen und planen.
Magischer Vogel,
zeig mir die Wahrheit,
lass mich das Morgen spüren und ahnen." 
                                       
                                                                               

 Mittler zwischen der dunklen, unbekannten Welt und der Welt des Lichtes.
Überbringer von Geheimnissen und Omen.
Scharfe Sicht.
Mondmagie.
Heimlichkeit.
Geheimhaltung.
Ist mit den dunklen Seiten des Sebst vertraut.
Leise und rasche Bewegung.
Nachtvogel Eule
                       
                                                   

 Im Hexenwald, abends um Acht
Vorbereitung für die Nacht
Tiere, die sich gut verstecken
Unter Bäumen, in den Hecken
Die sich eine Höhle bauen
Sich nicht mehr nach draußen trauen
Nur die alte, weise Eule
stimmt nicht ein in das Geheule
Gelassen ruft sie ihr: "Uhuu!"
Ruhig sieht sie dem Treiben zu

Ein Geraschel und Gewimmel
Es verdunkelt sich der Himmel
Tiere, die sonst spinnefeind
Plötzlich sieht man sie vereint
Zitternd, doch nicht weil sie frieren
Angst geht um bei allen Tieren
Nur die alte, weise Eule
stimmt nicht ein in das Geheule
Sie macht das rechte Auge zu
Ganz deutlich hört man ihr: "Uhuu!"

Gerne würd'sie jetzt was essen
Doch das kann sie heut'vergessen
Vergeblich sucht sie nach 'ner Maus
Keine Maus traut sich heraus
Alle ziehen ein den Schwanz
Heute Nacht ist Hexentanz!
Nur die alte, weise Eule
stimmt nicht ein in das Geheule
Gelassen ruft sie ihr: "Uhuu!"
Es geht auf Mitternacht jetzt zu

Der Mond, er ist noch nicht ganz rund
Verschwindet hinter'm Wiesengrund
Mitternacht- nichts ist geschehen
Keine Hexe läßt sich sehen
Man hört keine Zaubersprüche
Aus der alten Hexenküche
Kein Feuer brennt in dieser Nacht
Die alte, weise Eule lacht:
"Uhuu! Macht euch doch keine Sorgen
Der Hexentanz, er ist erst - morgen.
                                                               

 Johann Gottfried Herder, 1744-1803
 
Und sollt' der Eulen ganzes Heer
Am Sonnenlicht erblinden!
Noch sendet sie ihr Strahlenmeer,
Das weite Weltall um sich her
Mit Leben zu entzünden.

Doch sieh, wie sanft sich in der Luft
Die Nebel rings zerstreuen!
Sie läßt den Eulen ihre Kluft,
Dem Maulwurf seine düstre Gruft
Und will mit Licht erfreuen.
 
So laß, wenn deine Flammen glühn,
Nicht schrecken sie, nicht toben.
Laß, wer da fliehen kann, entfliehn!
Was blühen kann, wird durch sie blühn
Und dich als Sonne loben.


 Eulen in meinem Garten

Weise alte Eule auf der Eiche,
sahst gar viel von Deinem Reiche.
Sprichst Du kaum, vernimmst Du umso mehr.
Gäb was drum,
wenn ich solch weiser Vogel wär.
(unbekannt)

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